Ignatianische Exerzitien
Die Ignatianischen Exerzitien des Ignatius von Loyola (pdf)
Ignatius - Der Gottsucher - Animierter Dokumentarfilm (60 min)
„Der Augenblick ist mein“ - Eine ignatianische Anleitung zum Beten von Christof Wolf SJ - (Buch bestellen)
In der Kraft des Geistes. Beiträge von Franz Meures SJ zur Spiritualität der Exerzitien (Buch bestellen)
Ignatianische Exerzitien: ein Dialog (mit) Gott?
2:08 min
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- Exerzitien und Psychotherapie - Versuch einer Abgrenzung (Franz Meures, pdf)
- Ignatianische Exerzitien als Biographiearbeit? (Franz Meures, pdf)
Die Ignatianischen Exerzitien: Die Dynamik der vier Wochen
4:53 min
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- Erste Woche - Prinzip und Fundament (pdf)
- Prinzip und Fundament (Textstruktur u korrespondierende Texte im EB, Franz Meures, pdf)
- Zweite Woche - Das Leben Jesu (pdf)
- Dritte Woche - Das Leiden Jesu (pdf)
- Vierte Woche - Die Auferstehung Jesu (pdf)
- Er ist nicht hier - Osterglaube als Teilhabe an der Gottesferne (Franz Meures, pdf)
Der Aufbau, die Komposition einer Ignatianischen Betrachtung
3:37 min
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- Ignatianisch Beten (pdf)
- Lesezeichen „Meine Gebetszeit“ (pdf)
- Struktur der Ignatianischen Betrachtung (Franz Meures, pdf)
Drei Betrachtungen (Übungen) aus dem Exerzitienbuch
Betrachtung über die Menschwerdung
Exerzitienbuch 101-109
12:55 min
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Betrachtung zur Erlangung der Liebe
Exerzitienbuch 230-237
4:39 min
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Die Betrachtung über die Menschwerdung mit einem Kommentar von Josef Maureder SJ
14:48 min
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Betrachtung über die Menschwerdung - ein Schlüssel für den Exerzitienweg
Kommentar von Josef Maurereder SJ
2:09 min
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Kommentar von Johanna Schulenburg CJ
2:24 min
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- Die Betrachtung von der Menschwerdung (EB 101-109, Text-Struktur, Franz Meures, pdf)
Die Besinnung über die zwei Banner mit einem Kommentar von Josef Maureder SJ
12:37 min
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Die Besinnung über die zwei Banner
Kommentar von Christa Huber CJ
5:32 min
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Kommentar von Johanna Schulenburg CJ
2:37 min
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Besinnung über die zwei Banner oder wie treffe ich eine gute Wahl in der Nachfolge Jesu?
Kommentar von Josef Maureder SJ
5:13 min
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- Die Besinnung über die zwei Banner (EB 136-148, übersetzt von Peter Knauer, pdf)
Die Betrachtung zur Erlangung der Liebe mit einem Kommentar von Josef Maureder SJ
6:58 min
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Die Ignatianischen Exerzitien und die abschließende Übung zur Erlangung der Liebe
Kommentar von Josef Maureder SJ
2:34 min
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Kommentar von Johanna Schulenburg CJ
2:32 min
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- Die Betrachtung zur Erlangung der Liebe (EB 230-237, übersetzt von Peter Knauer, pdf)
Kurzgeschichte von Markus Hille
zur
Besinnung über die zwei Banner
6:22 min
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Kurzgeschichte von Markus Hille
zur
Betrachtung zur Erlangung der Liebe
11:03 min
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Über „Macht und Geheimnis der Jesuiten“ ist viel geschrieben worden, aber vielleicht ist alles gar nicht so geheim, denn was die Jesuiten vor allem aus- macht, ist ihr gemeinsames geistliches Fundament, die Exerzitien des heiligen Ignatius (1491-1556), der Gründerfigur des Jesuitenordens.
Jeder Jesuit macht die sogenannten „Großen Exerzitien“ (Geistlichen Übungen) zweimal in seinem Leben, zu Beginn und am Ende seiner Ausbildung. Dreißig Tage verbringt er im Schweigen und Beten, seine Beziehung zu Gott und Jesus steht im Mittelpunkt. Und die entscheidenden Fragen: Was ist der Wille Gottes für mich und mein Leben? Bin ich zum Gefährten Jesu, zum Jesuiten berufen?
Das Schweigen ist mehr als bloßes Nicht-Reden, es öffnet dem Menschen eine neue Dimension in seinem Leben. Im langen Schweigen liegt die Kraft, hören zu können. Es ist bezeichnend, dass Jesus vor seinem öffentlichen Auftreten vierzig Tage vom Geist in die Wüste geführt wurde, in Stille und Einsamkeit. Jesu Wüstenerfahrung mit den drei Versuchungen ist sicher eine Schlüsselstelle für sein gesamtes Wirken. Alle drei Versuchungen betreffen das erste Gebot: „Ich bin der Herr dein Gott. Du sollst keine anderen Götter neben mir haben! Du sollst dir kein Gottesbild machen, um es anzubeten.“ Gott allein zählt, nicht die Vergöttlichung irdischer Macht und die damit einhergehende Abhängigkeit. Wer Steine in Brot verwandeln kann, der kann auch die Welt mit „panem et circenses“ (Brot und Spielen) beherrschen. Jesus hätte die Fähigkeit dazu. Aber er weigert sich, sie zu nutzen, auch für sich selbst. Das wahre Brot, die wahre Sicherheit kann allein Gott geben. „Die Zeit ist erfüllt, das Reich Gottes ist nahe. Kehrt um!“, lautet die frohe Botschaft. Wer sich neu ausrichtet, spürt das Geschenk der inneren Freiheit, aller Zwänge und Abhängigkeiten ledig zu sein.
In den Geistlichen Übungen teilen wir diese Grunderfahrung Jesu in der Wüste. Das Geschenk der inneren Freiheit äußert sich als Dankbarkeit, Güte, Nachsichtigkeit, Ausdauer, Großzügigkeit und Beziehungsfähigkeit. Das ist das Fundament, auf dem das Suchen und Finden Gottes in allen Dingen ruht. Für den Einzelnen wie auch für die Gemeinschaft gilt es, durch Unterscheidung der Geister zu erkennen, was „Ad Majorem Dei Gloriam“ (zur größeren Ehre Gottes) wirklich bedeutet. Die entscheidende Haltung dabei nennt Ignatius Indifferenz. Damit ist nicht gemeint, dass mir alles gleichgültig ist, sondern dass mir alles gleich gültig ist. Ich begegne allem mit derselben Offenheit. Wenn ich meine Seele an etwas verliere, dann verliere ich letztlich auch meine innere Freiheit.
Die Frage der radikalen Nachfolge Jesu ist zentral für einen Novizen, der in den Jesuitenorden einzutreten gedenkt, doch Exerzitien sind nicht alleine für Jesuiten da, sondern vielmehr ein Angebot für alle nach religiöser Erfahrung suchenden Menschen. Allgemeiner gesagt, dienen sie dazu, sich und sein Leben neu auf Gott auszurichten. Das ist keine abstrakte Theorie, sondern gründet auf Ignatius’ Lebenserfahrung. 1521 wird er im Krieg als Soldat in Pamplona von einer Kanonenkugel verwundet. Nach seiner Genesung lebt er streng asketisch, er möchte den Heiligen Franziskus und Dominikus nachfolgen. Dabei macht Ignatius eine Erfahrung, die sein ganzes Leben prägen und verändern wird.
Seine Erkenntnis: Der Mensch kann Gott in allen Dingen finden. Aufgrund seiner Erfahrungen entsteht eine „Anleitung“ zum Beten, die „Exerzitien“, die Geistlichen Übungen. Dass Gott unmittelbar seinen Geschöpfen zugänglich ist, mochte bis dahin vielleicht für einen Heiligen gelten, aber für jeden Menschen?
Neu war auch die Art und Weise der religiösen Erfahrung. Ignatius nennt es „Beten mit allen Sinnen“. Damit entwickelte er die seit den Wüstenvätern bekannte Weise des meditativen Betens, der „Lectio Divina“ (göttliche Lesung), weiter. Diese bestand aus vier Schritten: „Lectio“ (Lesung), „Meditatio“ (Meditation), „Oratio“ (Gebet) und „Contemplatio“ (Kontemplation). Nach dem aufmerksamen Lesen einer Bibelstelle wählt man sich einen Vers aus, der einen besonders anspricht und meditiert diesen, indem man ihn beständig wiederholt. Das Nachdenken über das Wort Gottes mündet in das Gebet zu Gott. In der Kontemplation (Stille) erfährt der Beter Gemeinschaft mit Gott. Wichtiger als das Nachdenken, ist für Ignatius das Einbeziehen aller Sinne beim Beten: Sehen, Hören, Riechen, Schmecken und Tasten.
Christof Wolf SJ